„Sicht auf neue Sachen“ reizt „Pit“ - Peter Schörling stellt sich Aufgaben als Bundestrainer

Von Thomas Schäfer
Norddeutsche Neuste Nachrichten

Seit 1987 arbeitet Peter Schörling als Leichtathletik-Trainer. Zunächst noch beim SC Empor Rostock, seit nunmehr zehn Jahren beim Nachfolge-Verein 1. LAV Rostock. Willi Mathiszik (LAZ Leipzig), Jonna Tilgner (Bremer LT/VfB Komet) und Richard Bienasch (1. LAV Rostock) sind Hürden-Asse, die von ihm geformt wurden und werden. Jetzt ist Schörling Bundestrainer „Kurzhürde” (110 Meter) für die männliche U20.

Als das bekannt wurde, erhielt „Pit” zu seiner Enttäuschung aber nicht nur Glückwünsche, er sah sich auch mit Befremdlichem konfrontiert. Damit sich niemand falsche Vorstellungen bezüglich des Umfanges der neuen Aufgabe für die nächsten vier Jahre und ihrer finanziellen Vergütung macht, stellt der 46-Jährige vorneweg gleich einmal klar: „Das ist eine Tätigkeit auf Honorarbasis, da fließen keine Millionen. Und ich bleibe zuallererst Nachwuchstrainer beim 1. LAV Rostock bzw. erfülle meine Aufgaben im Landesverband.”

Doch die Freude auf die berufliche Herausforderung kann ihm niemand verleiden. Die „Sicht auf neue Sachen” habe ihn gereizt, sagt der frühere DDR-Meisterschafts-Fünfte im Weitsprung (Bestleistung: 7,73 Meter). Er sei bemüht, nicht in „verkalkten Bahnen” zu verharren. Im Moment fallen neben seinem Rostocker Schützling Richard Bienasch, Halbfinalist vorigen Sommer bei den U20-Weltmeisterschaften von Bydgoszcz (Polen), auch Julian Marquardt (Halle), Tim Kelly Pahnke (Hanstedt) und Jens Kösters (Papenburg/Aschendorf) in den Verantwortungsbereich von Schörling. Möglicherweise drängen sich in der gerade richtig anlaufenden Hallensaison weitere auf.

Für den genannten Kreis organisiert er unter anderem vier Lehrgänge pro Saison und führt eine regelmäßige Leistungsdiagnostik durch. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Berlin, wo die entsprechende statistische Unterstützung garantiert ist, wird angestrebt. Zudem wird Schörling engen Kontakt zum Hürden-Bundestrainer der Männer und Frauen, Cheick-Idriss Gonschinska, halten, viele Telefonate führen und E-Mails
schreiben.

Anvisierter Jahreshöhepunkt für sein Quartett sind die U20-Europameisterschaften vom 22. bis 26. Juli in Novi-Sad (Serbien). Maximal drei Deutsche können sich dafür qualifizieren. Am vergangene Sonntag, beim Meeting in Leipzig, hatte Diplomsportlehrer Peter Schörling zum ersten Mal die Gelegenheit, „seine” vier Athleten unter die Lupe zu nehmen und deren Heimtrainer richtig kennenzulernen.

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