SV Blau-Weiß Grevesmühlen ist wieder Trainingsstützpunkt
Mit einer kleinen Gruppe von Sportlern fing 2007 alles an für die Leichtathleten des SV Blau-Weiß Grevesmühlen. Dieser Tage hat der Leichtathletik-Verband MV (LVMV) die erfolgreiche Arbeit der Trainer und Übungsleiter erneut honoriert. Grevesmühlen ist zum zweiten Mal zum Trainingsstützpunkt Mecklenburg-Vorpommerns ernannt worden.
2012 war der Titel nach zwei Jahren ausgelaufen. Nun darf sich Grevesmühlen für vier weitere Jahre Trainingsstützpunkt des LVMV nennen. "Die erneute Berufung ist Anerkennung der Arbeit der vergangenen Jahre, die hier geleistet wird", lobte Ralf Ploen, Leitender Landestrainer. Die Sparte habe sich in ihrer Entwicklung stabilisiert. Insgesamt gibt es im Land zehn solcher Trainingsstützpunkte. Hinzu kommen die Leistungszentren in Rostock und Schwerin sowie der Bundesstützpunkt in Neubrandenburg.
Der Verein habe die Kriterien für die Berufung erfüllt, ließ LVMV-Geschäftsführer Dr. Peter Wegner, wissen. Dazu gehöre unter anderem eine erfolgreiche Leistungsspitze, aber auch eine in der Breite gut aufgestellte Sparte mit entsprechend ausgebildeten Trainern. "Es freut mich, dass wir geehrt werden", sagte Abteilungsleiter Steffen Weihe. Der Verein gewinnt damit vor allem an Unterstützung durch den Landesverband. So gibt es eine finanzielle Förderung. Insgesamt schüttet der LVMV 10.000 Euro an die zehn Trainingsstützpunkte aus. Mehr noch als diese kleineFinanzspritze wirkt die Netzwerkarbeit. Regelmäßige Treffen mit Verantwortlichen anderer Stützpunkte oder vom Landesverband angebotene Aus- und Fortbildungen gehören unter anderem dazu.
Aktuell beweisen die Leichtathleten einmal mehr, wie erfolgreich in Grevesmühlen trainiert wird. Nächste Woche geht es für einige Sportler zum vierten Mal nach Schweden zu den Öresundspielen. Drei junge Talente haben bereits den Sprung zur Sportschule nach Schwerin geschafft. Zudem startet mit Janika Lange eine Blau-Weiß-Athletin in wenigen Wochen als einzige Starterin aus Nordwestmecklenburg bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock.
Mittlerweile gibt es schon so viele Anfragen für die Trainingsgruppen, dass Wartelisten geführt werden. Sowohl bei den ganz Kleinen als auch bei den Senioren sind die Gruppen voll. "Wir suchen Trainer, auch um mit einer gesunden Gruppenstärke die Qualität des Trainings zu gewährleisten", sagt Vereinsvorsitzender Dirk Möller. Auch bei der Stadt genießen die Leichtathleten eine enorme Wertschätzung. Bürgermeister Jürgen Ditz hatte anlässlich der Ernennung zum Trainingsstützpunkt gar in sein Büro im Rathaus geladen. "Wir sind froh, dass die Leichtathletik wieder zum Leben erweckt worden ist", sagte er. Die Verwaltung werde den Verein auch fortan unterstützen, sei es durch die Instandhaltung des Sportplatzes am Tannenberg oder durch Trainingszeiten in den Sporthallen Grevesmühlens.
Abteilungsleiter Steffen Weihe schwirrt allerdings noch eine andere Idee im Kopf herum, für die sicherlich mehr als nur die Unterstützung der Stadt notwendig ist. Es soll wieder ein Leichtathletik-Fest am Tannenberg geben, ähnlich wie zu DDR-Zeiten das landesweit bekannte CapArcona-Sportfest. Doch der Weg dahin ist weit. Am Sportplatz müsste baulich einiges verändert werden, die Finanzierung, die Verein und Stadt allein nicht leisten können, auf die Beine gestellt werden. Aber irgendwann fängt alles an...