Spitzenleichtathletik begeistert Neubrandenburger Zuschauer

"Immer auf die Kleinen..." (v.l.): Betty Heidler, Ralf Bartels, Nadine Müller, Martina Strutz und Robert Harting. (Foto: H. Brosin/Nordkurier)

Die Viertorestadt Neubrandenburg hat gestern nicht nur den bisher heißesten Sommertag des Jahres erlebt, sondern mit den DKB-Duellen im Leichtathletik-Stadion auch die größte Sportveranstaltung 2012. In den Tag der Superlative reihten sich auch die fast 2.500 Zuschauer nahtlos ein, die die Sportler lautstark anfeuerten, und nicht zuletzt die Athleten mit ihren guten Leistungen.

Besonders hervorzuheben ist der frisch gebackene Diskus-Olympiasieger Robert Harting aus Berlin, der schon beim Eintreffen dicht umringt war und bereitwillig Autogramme gab. Beim Wettkampf setzte er sich gegen Virgilius Alekna aus Litauen durch und kam gleich gleich im ersten Versuch auf 68,00 Meter, blieb nur 27 Zentimeter unter seiner Leistung von London.

"Ich kann es noch", sagte der 27-Jährige angesichts der "stressigen Woche" mit den vielen Terminen. Das Gefühl für den Wurf sei weg gewesen. "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, hatte mit Alekna einen starken Gegner". Das DKB-Team mit Robert Harting, Hammerwerferin Betty Heidler, Diskuswerferin Nadine Müller, Stabhochspringerin Martina Strutz und Kugelstoßer Ralf Bartels setzte sich gegen die Herausforderer mit 16:8 Punkten durch und nahm den Pokal in Empfang.

ZDF-Reporter Wolf-Dieter Poschmann und die ehemalige Weltklassekugelstoßerin Astrid Kumbernuss moderierten das Geschehen im Stadion. Anfangs erklärten sie das System: In jeder Wurfdisziplin gibt es sechs Versuche, jeder Durchgang wird für den Sieger mit einem Punkt belohnt. So muss nicht unbedingt der Sportler mit dem besten Ergebnis gewinnen, dafür ist Konstanz gefragt.

Robert Harting besiegte Virgilius Alekna knapp mit 3:2 Punkten und blieb damit auch im 31. Wettkampf in Serie ungeschlagen. Der 40-Jährige aus Litauen kam in seinem besten Wurf auf 66,16 Meter. Über einen Scheck in Höhe von 3.000 Euro konnte sich auch Kugelstoßer Ralf Bartels aus Neubrandenburg freuen. Er siegte knapp mit 3:2 gegen Kim Christensen aus Dänemark, der in London auf dem 28. Platz landete. Bartels war mit der Weite von 20,11 Metern zufrieden, mit der Saison jedoch nicht. Die Verletzung habe ihn zurückgeworfen. Im nächsten Jahr will der SCN-Sportler "nochmals angreifen" und dann wohl seine Laufbahn beenden.

Beim Diskuswerfen der Frauen gab es nach dem Stand von 3:3 sogar ein Stechen. Im siebten Durchgang warf Yarelys Barrios aus Kuba 65,68 Meter weit. Nadine Müller kam nur auf 64,21 Meter. Die Frau aus Halle an der Saale konnte sich damit nicht für das Ergebnis von London revanchieren. Hammerwerferin Betty Heidler, die in London Bronze holte, dominierte gegen Yipsi Moreno aus Kuba klar und deutlich mit 6:0 Punkten. Ihr bester Wurf wurde mit 75,35 Metern registriert. Es habe Spaß gemacht, das Publikum war super und "ich freue mich über die Weite", sagte Betty Heidler nach dem Wettkampf.

Die Neubrandenburger Stabhochspringerin Martina Strutz konnte ohne Gegenwehr die Prämie kassieren. Silke Spiegelburg verletzte sich beim Erwärmen am Fußgelenk. Martina Strutz nahm die Höhe von 4,40 Meter, scheiterte dann an 4,66 beziehungsweise 4,67 Metern teilweise knapp. Einen Nachteil hatte der Tag der Superlative: Bei "normalen Temperaturen" wären noch mehr Zuschauer gekommen, denn einige Neubrandenburger und Gäste haben sich wohl für den Strand entschieden.

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