Spitzenathleten bereiten sich auf die Freiluft-Höhepunkte 2014 vor

Strebt eine Medaille bei der EM in Zürich an: Diskuswerferin Anna Rüh vom SC Neubrandenburg. (Archivfoto: I. Hensel)

Bis die Freiluftsaison beginnt, dauert es noch eine Weile. Derzeit bereiten sich die Aktiven auch in Mecklenburg-Vorpommern intensiv auf die Höhepunkte des Jahres vor. An erster Stelle steht die Europameisterschaft im August in Zürich. Der Nachwuchs misst seine Kräfte bei der U20-WM in Eugene (US-Staat Oregon) und bei den Olympischen Jugendspielen der Altersklasse U18 im chinesischen Nanjing. Hinzu kommt die EM der Nationalteams in Braunschweig.

Nachdem das vergangene Jahr aus MV-Sicht bei den "Großen" alles andere als rund lief, wollen die drei potenziellen EM-Kandidatinnen vom SC Neubrandenburg 2014 erneut angreifen. "Wenn alles optimal passt, ist eine EM-Medaille ein realistisches Ziel", sagt Diskuswerferin Anna Rüh. Nachdem sie 2013 U23-Europameisterin geworden war, bedeutete eine Knieverletzung anschließend das vorzeitige Saisonende. Mittlerweile fühlt sich die 20-Jährige, die bereits 2012 EM-Vierte war, wieder topfit und will vorn mitmischen. Dabei weiß sie: "Die Konkurrenz schläft nicht."

Ähnliches Pech wie Rüh hatte im vergangenen Jahr Stabhochspringerin Martina Strutz (32). Mit 4,65 Metern gewann sie in Ulm die deutsche Meisterschaft ‒ dann setzte sie ein Fußbruch außer Gefecht. Als Vizeweltmeisterin von 2011 verpasste sie die WM in Moskau. "Jetzt komme ich so langsam wieder in Schwung", ist Strutz hoffnungsvoll. Sie wird zunächst eine "kleine Hallensaison" absolvieren und will die Ziele für den Sommer "noch nicht in Zahlen formulieren".

Dritte EM-Anwärterin ist Siebenkämpferin Julia Mächtig (28). Wie schon bei Olympia 2012 stürzte die gebürtige Rostockerin bei der WM 2013 ab. Nachdem die Sportsoldatin bis kurz vor Weihnachten einen Bundeswehr-Lehrgang absolviert hat, befindet sich die WM-Neunte von Berlin (2009) derzeit im Aufbautraining. Sollte über die Mehrkampf-Meetings in Götzis und Ratingen die EM-Qualifikation gelingen, möchte sie in Zürich "endlich mal wieder bei einer großen Meisterschaft zeigen, was ich drauf habe".

Darauf setzen auch die jüngeren Athleten, die in Neubrandenburg am Bundesstützpunkt Wurf/Stoß trainieren. Mit Claudine Vita (Diskus) und Patrick Müller (Kugel) gibt es zwei Kandidaten für die U20-WM. Hoffnungen ruhen insbesondere auf Müller, der Anfang Februar seinen 18. Geburtstag feiern wird. Der U18-Weltmeister des Vorjahres ‒ mit der Fünf-Kilo-Kugel (22,02 m) immerhin besser als David Storl (21,43) in diesem Alter ‒ muss allerdings in der neuen Altersklasse ein Kilo Eisen mehr wuchten. 21,50 Meter hält er für möglich und möchte in Eugene "wieder auf dem Podest stehen".

Die Neubrandenburger Werfer und Stoßer stellen mit Anika Nehls (Kugel), Lara Kempka (Diskus) und Merten Howe (Kugel) auch ein potenzielles Trio für die Olympischen U18-Jugendspiele. Mit Sprinterin Nancy Beinlich könnte eine Rostocker Sprinterin ebenfalls den Sprung nach Nanjing schaffen. Ob es auch Vereinskameradin Nele-Sophie Wendt (Hürden) packt, ist nach längerer Verletzungspause ungewiss. "Die eine oder andere Medaille sollte möglich sein", hofft Trainer-Routinier Dieter Kollark (69), der aber auch darauf verweist, dass es "von Jahr zu Jahr schwieriger wird, sich international zu behaupten".

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