Martinas Silber war das Highlight der WM-Bilanz des LVMV

Der beste Wettkampf meines Lebens ‒ die silberne Stabhochspringerin Martina Strutz. (Fotos: Archiv Iris Hensel)

Die 13. Leichtathletik-Weltmeisterschaft ist Geschichte. Acht Tage lang wetteiferten Sportler aus über 200 Nationen im südkoreanischen Daegu um Gold, Silber und Bronze. Das deutsche Team holte sieben Medaillen – eine silberne ging auf das Konto der für den Hagenower SV startenden Stabhochspringerin Martina Strutz (Bild). Sie verbesserte mit 4,80 Meter ihren eigenen Landesrekord um zwei Zentimeter.

Mit 29 Jahren – im November wird sie 30 – ist Martina Strutz zweifellos die Aufsteigerin der deutschen Stabhochsprung-Szene. Den Höhenflug in dieser Saison krönte der Schützling von Trainer Thomas Schult am Dienstag mit dem Rekordsprung. "Es war der beste Wettkampf meines Lebens", kommentierte die nur 1,60 Meter große Athletin unter Freudentränen in die Blöcke der vielen Journalisten in Daegu, gestand aber auch: "Danach war ich ein bisschen aufgelöst." Am Ende sprang nur die Brasilianerin Fabiana Murer (4,85) höher als Strutz.

Besonders emotionaler Moment für den "Sprung-Floh", der vor dieser Saison zehn Kilogramm abgespeckt hatte: In der ARD war Thomas Schult live per Telefon zugeschaltet. Nach einem Herzinfarkt vor zehn Wochen fiel die Reise nach Südkorea für den Coach aus. Dafür wird er am Sonntag beim ISTAF in Berlin dabei sein, wo sein Schützling nach dem Diamond League-Finale in Zürich (Donnerstag) den letzten Wettkampf einer grandiosen vorolympischen Saison bestreiten wird.

Dagegen war Mark Frank enttäuscht. Im Speerwerfen kam der Modellathlet vom 1. LAV Rostock mit 81,81 Meter zum dritten Mal nach 2005 und 2009 auf WM-Rang acht ein. "Ich habe wieder einmal eine große Chance verpasst. Ich hätte hier um die Medaillen werfen können, was insgeheim mein Ziel war", ärgerte sich der 34-Jährige, der ein wenig übermotiviert wirkte. Schwacher Trost für Frank: Der Saarbrücker Matthias de Zordo (86,27) holte überraschend Gold für Deutschland.

Ähnlich wie Mark Frank erging es Ralf Bartels (33). Der Neubrandenburger Kugelstoßer-Koloss belegte nach zahlreichen WM- und EM-Medaillen in der Vergangenheit diesmal nur Platz zehn (20,14 Meter). Dafür stieg "Jungspund" David Storl (21) wie Phönix aus der Asche. Mit einer Bestweite von 21,05 Metern angereist, steigerte sich der Chemnitzer auf 21,78 Meter – Gold! Für den schwergewichtigen Ralf Bartels bleibt die Hoffnung auf Olympia 2012. "Das wird auch für mich eine echte Herausforderung", bekennt Trainer Gerald Bergmann, der Bartels seit 23 (!) Jahren betreut.

Ein optimistisch stimmendes Comeback feierte Julia Mächtig in Südkorea. Die Siebenkämpferin vom SC Neubrandenburg erreichte nach einer Achillessehnen-Operation und einjähriger Verletzungspause 6095 Punkte (Platz 17). "Es hat alles gehalten, ich war absolut schmerzfrei", strahlte die 25-Jährige WM-Neunte von Berlin und versprach noch in Daegu, im kommenden Jahr anzugreifen.

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