LVMV-Präsident Jürgen Flehr zieht auf Verbandstag positive Bilanz

Dem Leichtathletik-Verband Mecklenburg-Vorpommern (LVMV) ist es auch im vergangenen Jahr gelungen, die Vielfalt der Sportart im Verbandsgebiet zu organisieren. Dieses positive Gesamtfazit zog LVMV-Präsident Jürgen Flehr am Sonnabend im Rahmen des Verbandstags 2012 in Güstrow. Als Highlight bezeichnete er den Vizeweltmeistertitel von Stabhochspringerin Martina Strutz.

Die mittlerweile für den SC Neubrandenburg startende Athletin habe eine vorbildhafte Leistung gezeigt. Besonders beeindrucke die disziplinierte, kämpferische Art, mit der ein solcher Leistungsschub erarbeitet worden sei – und zwar ohne, dass vorher größere Geldsummen geflossen seien, so der Präsident. Flehr lobte Strutz und ihren Coach Thomas Schuldt für die professionelle Einstellung. Ein richtiges Athlet-Trainer-Gespann sei ein entscheidender Garant für Erfolge im Hochleistungssport. Jürgen Flehr wünschte Martina Strutz sowie den anderen Mitgliedern des Top-Teams des DLV aus MV, Ralf Bartels, Mark Frank und Julia Mächtig, "eine erfolgreiche Saison mit dem großen Ziel Olympia".

In seinem Bericht würdigte der Verbandspräsident darüber hinaus den Nachwuchs, der 2011 dem Anspruch, im Leistungssport nicht nur national erfolgreich zu sein, sondern den DLV auch international würdig zu vertreten, gerecht werden konnte. Als Beispiele guter breitensportlicher Aktivitäten nannte Flehr den etablierten VR-Laufcup und den DAK-Walking-Cup sowie den Laufabzeichen-Wettbewerb mit über 12.000 Teilnehmern. Mehr Angebote wären dagegen im Gesundheitssport wünschenswert.

Diesem Thema widmete sich Ulrich Pudschun, Referent für Breitensport und Sportentwicklung beim Landessportbund (LSB), in einem Gastvortrag. Er verwies auf das noch wenig bekannte Qualitätssiegel "Sport pro Gesundheit", das für so manchen Sportverein eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen könne. Viele Krankenkassen hätten das Siegel als qualifizierte Maßnahme zur Primärprävention anerkannt. Für bestimmte Kursangebote würden sie ihren Versicherten Kursgebühren anteilig erstatten.

Ausführlich widmete sich Jürgen Flehr den vom DLV vorgeschlagenen neuen Formen der Wettbewerbe in der Kinderleichtathletik. "Wir müssen uns mit den bestehenden Angeboten keineswegs verstecken, sind aber gegenüber dem Ausprobieren neuer Formen offen. Ein 'Umkrempeln' dieses Bereichs halten wir nicht für erforderlich", brachte der Präsident den Standpunkt des LVMV auf den Punkt. Die Mehrzahl der anderen Landesverbände würde dies genauso sehen.

Nach den positiven Berichten der verschiedensten Ressorts (u.a. Leistungssport, Breitensport, Laufbewegung, Senioren, Wettkampf- und Kampfrichterwesen, Jugendarbeit sowie Lehrwesen) gab es auch einen Wermutstropfen. Das Haushaltsjahr 2011 schloss mit einem Minus von 4900 Euro, das letztmalig mit einem vorhandenen Guthaben ausgeglichen werden konnte, gab Schatzmeister Torsten Morzek bekannt. Die wirtschaftliche Situation sei nach dem zweiten Jahr mit einem Negativsaldo angespannt und erfordere höchste Sparsamkeit. Wichtig sei die Sponsorensicherung ab 2013, weil Ende dieses Jahres Verträge ausliefen und neue Vereinbarungen auszuhandeln seien.

Nach einer kurzen Aussprache und der einstimmigen Entlastung des Präsidiums verabschiedeten die lediglich 50 Delegierten – unter anderen fehlte erneut der SC Neubrandenburg – zwei Anträge an den Verbandstag. Damit wird zum einen die Entschädigung für Wettkampforganisation in der Gebührenordnung neu geregelt. Zum anderen wurden die Richtlinien zur Durchführung von Landesmeisterschaften ergänzt.

Zum Auftakt des Verbandstags hatten die Delegierten mit einer Schweigeminute des am 27. Februar kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres verstorbenen Karl-Otto Groth gedacht. Groth hatte Mitte der 90er Jahre an der Spitze des LVMV gestanden.

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