LVMV-Jugend holt neun Medaillen bei "Deutschen" unterm Hallendach

Der Leichtathletik-Verband Mecklenburg-Vorpommern freute sich über neun Medaillen, der SC Neubrandenburg erntete viel Lob für die gelungene Ausrichtung eines Titelkampfes mit 1050 Aktiven aus 273 Vereinen: Die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften mit Winterwurf in der Vier-Tore-Stadt war für die Gastgeber rundum gelungen, zumal sich der Verband über weitere Endkampf-Platzierungen freuen konnte.

Einen Doppelerfolg für den gastgebenden SCN, der auch alle anderen Medaillen für den LVMV einheimste, feierten Claudine Vita und Lara Kempka im Diskuswerfen der weiblichen Jugend U 20. "Wir hatten schon damit geliebäugelt. Dass es geklappt hat, ist natürlich schön", jubelte Silbermedaillen-Gewinnerin Lara Kempka. Die 17-Jährige bewies Nervenstärke. Im sechsten und letzten Versuch legte Jennifer Prestel (SSC Berlin) 51,51 Meter vor und setzte Lara damit unter Druck. Doch die gebürtige Bad Doberanerin konterte mit 52,01 Metern. "Ich war noch nicht so oft in einer solchen Situation. Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat", strahlte die Vizemeisterin.

Dagegen freute sich Claudine Vita zwar über den Titel, mit ihrer Weite von 55,15 Meter war die hohe Favoritin allerdings nicht zufrieden. Auch Trainer Dieter Kollark nicht. "Sie wirft im Training konstant zwei, drei Meter weiter – das muss sie endlich auch mal wieder im Wettkampf bestätigen", monierte der 70-Jährige. Sein Schützling widersprach nicht: "Zwar stand der Sieg heute an erster Stelle, aber eine neue Bestleistung wäre das i-Tüpfelchen gewesen", gab Vita zu. Die Bestmarke der U 18-Vizeweltmeisterin von 2013 steht seit vergangenem Mai bei 56,98 Meter. Natürlich hätte sie in Neubrandenburg gern noch weiter geworfen, doch sie tröstete sich damit, dass in dieser Saison noch viele Wettkämpfe anstehen. Höhepunkt des Jahres sind die U20-EM im Juli im schwedischen Eskilstuna. "Wenn ich da 60 Meter werfe, wäre Gold fast sicher", weiß Vita. Und dann wäre wohl auch ihr Coach wieder zufrieden. Dass Claudine Vita in ihrer Altersklasse eine Ausnahmeathletin ist, bewies sie mit dem Sieg im Kugelstoßen. Mit 16,49 Metern blieb sie dabei nur 13 Zentimeter unter ihrer Bestleistung. Vereinskameradin Anika Nehls landete mit 15,51 auf Platz drei.

Den Ruf des SC Neubrandenburg als Hochburg im Wurf- und Stoßbereich untermauerte Patrick Müller, der das Kugelstoßen der U20 souverän mit 20,67 Metern gewann und dabei nur fünf Zentimeter unter seiner Bestleistung mit dem Sechs-Kilo-Gerät blieb. Für eine faustdicke Überraschung sorgte Tim Ader, der im Diskuswerfen der U18 Bronze holte. Dabei steigerte sich der Schützling von Trainer Ralf Bartels um fast dreieinhalb Meter auf 51,82 Meter. "Ganz stark", lobte der einstige Weltklasse-Kugelstoßer Bartels, dessen Trainerarbeit schon nach kurzer Zeit beachtliche Früchte trägt.

Die vierte Goldmedaille aus MV-Sicht holte die 4x200-Meter-Staffel (U20) des SCN mit Tracey Schulz, Lill-An Hochkeppler, Janika Baarck und Luisa Pagels, die in 1:27,52 Minuten nicht zu bezwingen war. Tracey Schulz rundete ihre Leistung mit Bronze über 60 Meter in ausgezeichneten 7,46 Sekunden ab. Eine Silbermedaille gab es für Katharina Mattern, die im Dreisprung der U20 auf 12,63 Meter kam. Grund zur Freude hatten auch die Startgemeinschaften Meck-Pom über 4x200 Meter, die sowohl bei den Mädchen mit Nele Halliant (LAV Waren Müritz), Julia Hammerschmidt (SH Uni Greifwald) sowie Nancy und Nora Beinlich (beide 1. LAV Rostock) als auch bei den Jungen mit Paul Kagel (1. LAV Rostock), Frieder Scheuschner (HSG Uni Greifswald), Björn Ole Klehn (1. LAV Greifswald) und Marek Sefranek (SG Greifswald) auf Rang fünf kamen.

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