4. OSPA-Osterlauf in Güstrow: 350 Teilnehmer trotzen Schnee und Kälte
Wie ein bunter Lindwurm, der sich durch die Straßen und Gassen der Güstrower Innenstadt schlängelt, muss es am Ostersonnabendnachmittag aus der Vogelperspektive nach dem Startschuss zum 4. OSPA-Osterlauf ausgesehen haben. Der Laufsportverein Güstrow hatte eingeladen, und etwa 350 Sportler folgtem trotz ungünstiger Wetterprognosen dem Aufruf, sich an den Osterfeiertagen auch sportlich zu betätigen.
Und die Wetterfrösche lagen diesmal leider sogar richtig. Waren die Veranstalter in den vergangenen drei Jahren von der Sonne verwöhnt worden, zeigte der April am diesjährigen Ostersonnabend, was in ihm steckt und sendete Schneegestögber und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nach Güstrow. Viele Passanten, Anwohner aber auch freiwillige Helfer vom THW und der Hockeyabteilung des ATSV Güstrow fragten sich, ob man bei dem Wetter denn "laufen müsse?"
"Man muss nicht, aber auch so macht es ungeheueren Spaß, Güstrow zu erleben", war die einhellige Meinung der Aktiven. Organisationschef Dieter Heidenreich vom LSV resümierte am Abend: "Wir haben eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt, worauf wir solz sein können. Ziel war es auch neben der Laufstrecke etwas zu bieten und das ist mit dem Torwandschießen, dem Surfsimulator, verschiedenen Verpflegungs- und Verkaufsständen gelungen. Die Stimmung vor der Kulisse des Güstrower Schlosses war toll."
Der sporliche Teil des Events begann mit einem Bambinilauf über etwa 400 Meter, bei dem sich knapp 50 Kinder zwischen zwei und sieben Jahren dem Duell mit dem Osterhasen stellten. Siegerin wurde mit klarem Vorsprung die Güstrowerin Desireé Taetow. Sie, sowie der Zweit- und Drittplatzierte konnte sich als Behlohnung neben Medaille, Urkunde und Schokoosterhasen für jedes teilnehmede Kind über eine Familieneintrittskarte in den Natur und Umweltpart Güstrow freuen.
Kurz vor dem Startschuss zum großen Lauf verkündete Mario Kohlhagen, der souverän und unterhaltsam seine Premiere als Moderator einer Laufveranstaltung feierte, mit Tom Gröschel (kürzlich Cross-DM-Sechster), Michael und Andras Raelert (Weltklassetriathleten) sowie Mathias Ahrenberg (vor Wochenfrist Landesmeister im Marathonlauf) die Favoriten auf der Einzelstrecke über 10 Kilometer – und er sollte recht behalten.
Schnellster war am Ende der Badendieker Tom Gröschel in einer Zeit von 33:28 min. 29 Sekunden später folgten ihm der zweifache Weltmeister auf der Halbironmanstrecke Michael Raelert sowie weitere 15 Sekunden später Mathias Ahrenberg ins Ziel. Bei den Damen gewann auf dieser Strecke die Greifswalderin Sandra Eltschkner (37:32 min) vor Anne-Kathrin Litzenberg (42:37 min) aus Schwerin und der Hamburgerin Johanna Goldschmidt (42:58 min).
Die 5-Kilometer-Strecke, bei der die 2,5-Kilometer-Runde durch die Stadt zweimal zu durchlaufen war, wurde von den weiblichen Teilnehmern dominiert. Neben Sophie Wolfram aus Schwerin als Gesamtsiegerin in 20:56 min, standen Kerstin Früß vom TB Cannstatt (gesamt 3. in 22:47) sowie Ina Bauermann (gesamt 9. in 24:45) bei den Damen auf dem Treppchen.
Bei den Herren siegte der Groß Wokerner Thomas Urban in 21:28 min vor Michael Früß und Christian Panthen. In der Wertung der bis 14-Jährigen konnten Alina Renk (gesamt 5. in 22:52) aus Schwerin vor den Schwestern Ronja und Jette Purwin aus Groß Grabow bei den Mädchen sowie Max-David Briese aus Rostock (23:54) vor Florian Hauke-Schoenherr aus Wismar und dem Teterower Lukas Priwitzer bei den Jungen überzeugen. Diese Strecke wurde auch vom Güstrower Rudi Senkpiel, dem mit 81 Jahren ältesten Teilnehmer, sowie sechs Walkern absolviert.
Ein besonderer Höhepunkt, insbesondere für die zahlreichen Zuschauer, wurde der Staffellauf, bei dem jeder der vier Staffelmitglieder eine 2,5-Kilometer-Runde zu laufen hatte. Die Veranstalter haben mit vier Altersklassen bei denen nur das Gesamtalter aller 4 Staffelläufer zählt, eine neue Form der Wertung gewählt, die noch mehr Spannung versprach. In der Altersklasse U40 (Gesamtalter unter 40 Jahre) siegte ein Team vom LAC Mühl Rosin mit Niclas Schulz, Paul Gamper, Nils Seefeldt und Smilla Bele Hudowenz vor einer weitern LAC Staffel und der Hasenwaldbande aus Güstrow.
In der Klasse U60 konnte sich die Hockeymädels vom ATSV Güstrow mit Lena Pillat, Laura Wolff, Henrike Wurm und Jette Jörns vor zwei Mannschaften des SC Laage behaupten, während bei der Siegerehrung in der Hauptklasse (zwischen 60 und 200 Jahren) wiederum ein Team des LAC Mühl Rosin ganz oben stand. Bei den Oldies (Ü200) gewann eine Mannschaft des Trifun Güstrow vor dem Vorstandsteam des LSV Güstrow, bei dem es sich trotz der vielen Orga-Arbeit auch Dieter Heidenreich nicht nehmen ließ selbst mitzulaufen, und dem Team der SVZ. Da als Preise für die ersten 3 Staffeln Kino- sowie Bowlinggutscheine ausgelobt waren, haben diese Staffeln sicher demnächst noch einmal Gelegenheit gemeinsam einige schöne Stunden zu verbringen und ihre Taktik für den 5. Osterlauf zu besprechen.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass mit dem 4. OSPA-Osterlauf auch wieder eine Spendenaktion verbunden war: Vom Startgeld eines jeden Läufers werden 2 € an die Tansaniahilfe der Domgemeinde Güstrow überwiesen. Zusammen mit den Einnahmen aus der Nudelparty, die der Rotary Club für den gleichen Zweck organisierte, kann sich Arnold Fuchs über einen Betrag von weit über 500 € freuen. Das Geld soll laut Fuchs für die Ausstattung einer Schule in Tansania mit Möbeln verwendet werden. Diese werden in einer dortigen Tischlerei hergestellt, die in den vergangenen Jahren unter anderem auch mit Spendengeldern vom 3. Osterlauf aufgebaut wurde.