Heute beginnt die EM in Helsinki – mit drei Startern aus MV

Martina Strutz will und muss in Helsinki ihre Saisonbestleistung von 4,55 Meter steigern. (Fotos: Iris Hensel)

Mit einem großen Aufgebot starten die deutschen Leichtathleten ab heute bei der 21. Europameisterschaft in Helsinki. Fünf Wochen vor Olympia sind 90 Aktive mit dem Adler auf der Brust dabei ‒ 45 Frauen und 45 Männer. Die deutschen EM-Aktien stehen nicht schlecht. Bei einem Altersdurchschnitt von 25 Jahren hat das Team Zukunft. Mit Martina Strutz, Mark Frank und Anna Rüh gehören drei Athleten aus Mecklenburg-Vorpommern zum deutschen Aufgebot.

Martina Strutz: Die Stabhochsprung-Vizeweltmeisterin des Vorjahres ist in der Olympiasaison noch nicht richtig in Tritt gekommen. Zwar hat sie die Olympianorm (4,55 Meter) frühzeitig geknackt, doch genügt das keineswegs ihren eigenen Ansprüchen. "Ich will unbedingt höher springen", sagt die für den SC Neubrandenburg startende Schwerinerin vor den Deutschen Meisterschaften Mitte Juni, wo sie auch am Wetter scheiterte. Trainer Thomas Schuldt ist jedoch gelassen. "Mit Blick auf Olympia liegen wir voll im Soll", beruhigt er und verweist darauf, dass die Vorbereitung verletzungsbedingt nicht immer optimal lief. Dennoch: Will Martina Strutz (30) in Helsinki in den Kampf um Medaillen eingreifen, muss sie ihre Saisonbestleistung erheblich steigern.

Mark Frank: Für den Rostocker Speerwerfer geht es in Helsinki vor allem um die Olympianorm (82,00 Meter). Doch der Körper des 34-Jährigen spielt nicht wie gewünscht mit. Nach einer Schulterverletzung plagt sich Frank jetzt mit einer Zerrung der Bauchmuskulatur herum. Dennoch ist der Routinier gestern mit festem Willen in den Flieger nach Helsinki gestiegen. "Ich will es wenigstens versuchen. Sollte es beim Einwerfen nicht gehen, werde ich nicht antreten", sagte Frank, für den Helsinki die letzte Chance auf seine Olympia-Premiere bedeutet.

Anna-Rüh: Eigentlich hatte die gerade 19 Jahre alt gewordene Neubrandenburgerin ‒ Schützling von Erfolgscoach Dieter Kollark ‒ „nur“ für die U 20-WM Mitte Juli in Barcelona geplant. Jetzt startet sie nicht nur in Helsinki, sondern auch bei Olympia. Um rund drei Meter auf 63,14 Meter hat sie sich in diesem Jahr gesteigert. "Wenn ich bei den Großereignissen in den Endkampf der besten acht einziehe, wäre das die Krönung", sagt die gebürtige Greifswalderin.

Ralf Bartels: Für den Neubrandenburger Kugelstoßer Ralf Bartels (34) kommt die EM zu früh. Nach einer Knie-OP Ende Mai hofft er nun, die Norm für London (20,50 Meter) "doch noch irgendwie" zu meistern. Das Ansinnen des Routiniers, die Quali-Time für ihn bis zu den Norddeutschen Meisterschaften (7./8. Juli in Rostock) zu verlängern, hat der DLV abgelehnt.

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