Eike Onnen fliegt über 2,31 Meter

Von Thomas Schäfer
Norddeutsche Neuste Nachrichten

Auf Eike Onnen (LG Hannover) war bei den Norddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Erwachsenen und B-Jugend in Rostock hundertprozentig Verlass. Wie erwartet sorgte der 25-jährige Blondschopf mit einem souveränen Sieg im Hochsprung und gemeisterter Olympia-Qualifikation für den Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung. Nach übersprungenen 2,31 m blickt Onnen nun voller Zuversicht gen Peking.
Nach der Absage der dreifachen Diskuswurf-Weltmeisterin Franka Dietzsch aus Neubrandenburg richteten sich die Augen der Zuschauer in Rostock vor allem auf den WM-Siebten des Vorjahres. Der legte einen fast perfekten Wettkampf hin: Einstieg bei 2,16 m und drüber im ersten Anlauf, 2,19 m ausgelassen, als einzig in der Konkurrenz verbliebener Springer locker über 2,22 m und schließlich im zweiten Versuch die entscheidenden 2,31 m gemeistert. Olympianorm (2,30 m) mit nur vier Sprüngen - dafür ließ sich der Niedersachse zurecht feiern. Sogar an 2,35 m versuchte sich Onnen anschließend noch, um seine Bestleistung (2,34 m) zu steigern. Doch nach dem gescheiterten ersten Versuch beließ er es dabei. "Das war genau mein Wettkampf - möglichst wenige Sprünge und die auch direkt hintereinander. Jetzt freue ich mich auf Peking und hoffe, dass mein Fuß stabil bleibt. Unter die ersten Fünf möchte ich bei Olympia auf jeden Fall kommen", sagte Onnen.
Weitere Glanzlichter beim Vergleich der Landesverbände Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gelangen Stefan Schwab (TSV Schwarzenbek) mit 10,31 s im 100-m-Sprint, dem außer Konkurrenz startenden Tino Häber (LAZ Leipzig) mit 80,83 m im Speerwurf und Martin Wierig, der den Diskus auf 63,09 m schleuderte. Der Magdeburger sowie 400-m-Hürden-Meister Silvio Schirrmeister vom SC Neubrandenburg (51,57 s) gehören auch zum deutschen Aufgebot am Sonnabend in Rostock beim U-23-Länderkampf gegen Polen. Die genauen Aufgebote sollen heute bekanntgegeben werden. "Ich hoffe, dass ich dann bei gleichen Bedingungen noch anderthalb Meter weiter komme", so Wierig. Dann nämlich hätte er ebenfalls die Olympianorm (64,50 m) geknackt.
Der erhoffte Titel blieb dem Team des 1. LAV Rostock zwar verwehrt, doch die Medaillenjagd war trotzdem erfolgreich. Fünfmal Silber und zweimal Bronze gewannen die Gastgeber bereits am Sonnabend. Vizemeister wurden Reno Kolrep (800 m/1,55:84 min), Johannes Gatzke (Weitsprung/6,91 m), die 4x100-m-Staffel der Jugend B (mit Christopher Golnik, Johannes Gatzke, Felix Wolter und Max Sommer/44,57 s), Laura Grotjohann (800 m) und Ulrike Maisch (5000 m). Vor allem Laura Grotjohann strahlte über das ganze Gesicht. Nach einem taktisch und kämpferisch tollen Rennen musste sie sich nur knapp Lisa Seeger (Hannover) geschlagen geben und verbesserte ihre drei Jahre alte persönliche Bestleistung auf nun 2:10,74 min. "Endlich läuft es mal wieder", freute sich Laura, die gesundheitsbedingt viele Enttäuschungen überwinden musste. Im Schatten von Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch (16:52,52 min) versteckte sich bis zwei Runden vor Schluss die Greifswalderin Carmen Siewert (16:42,60 min), ehe sie an die Spitze ging und sich im Schlussspurt durchsetzte. Dritte wurde Romy Spitzmüller (1. LAV Rostock/17:03,18 min). Gleiches gelang Luisa Nitz (2:15,90 min) über 800 m. Gestern belegte Karl Schreiber Platz zwei über 1500 m, und Maisch gewann über die gleiche Distanz Bronze.
Organisationschef Ralf Skopnik: "Wir freuen uns über eine gelungene Generalprobe für den Länderkampf und blicken diesem optimistisch entgegen. Ich danke allen Helfern für ihren engagierten Einsatz und der Stadt Rostock für die exzellente Herrichtung des Stadions."

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