Dr. Ralf Bochert ist neuer Geschäftsführer des LVMV

Von Frank Benischke

Am 1. Februar 2022 hat Dr. Ralf Bochert sein Amt als Geschäftsführer des LVMV angetreten. Das Verbandspräsidium hatte die Neubesetzung der Stelle im Oktober des letzten Jahres öffentlich ausgeschrieben. Im Rahmen des Besetzungsverfahrens hat sich Ralf Bochert dem Präsidium als überzeugender und befähigter Kandidat präsentiert, der zudem begeisterter Leichtathlet ist.

Dr. Peter Wegner, der die Geschäftsstelle vorübergehend wieder übernommen hatte, wird im Februar noch die Einarbeitung begleiten und sich dann ein zweites Mal in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Das Präsidium des LVMV dankt Peter Wegner ausdrücklich für sein Engagement und die Bereitschaft, kurzfristig wieder die Leitung der Geschäftsstelle zu übernehmen.

Im Folgenden möchte Ralf Bochert sich selbst vorstellen:

Die Leichtathletik hat mich in der Jugend positiv geprägt. Laufbahnen aus Asche waren Standard in den Stadien und ein Wettkampf in Neubrandenburg war demnach etwas ganz Besonderes. Der Geruch von Tartan ist markant und er sollte mich nicht mehr loslassen.

Sportlich war vieles möglich im Rahmen von Schule und Freizeit. Die Ausdauer und Härte habe ich mir schon im Kindesalter bei Fortschritt Malchow erarbeitet und so kämpfte ich im Team, bis der Malchower SV 90 in der Saison 1991 in die Landesliga aufstieg.

Die Schule veranstaltete jährlich zum Kindertag Schulmeisterschaften. Selbst diese kleinen Siege im Dreikampf Lauf-Sprung-Wurf haften im Gedächtnis und waren die Fahrkarte für die jährlichen Kreisspartakiaden im Müritzstadion von Waren. Zwei Tage Wettkampf auf Kreisebene mit allen leichtathletischen Disziplinen. Was für ein Genuss bei stets sonnigem Sommerwetter inklusive schulfrei an den Sonnabenden. Die angesammelten Medaillen in allen Farben mit dem blauen Halsband verziert mit der Jahreszahl hängen eingerahmt als Collage immer in der Nähe. Training und Wettkämpfe mit Gleichgesinnten sind bis heute präsent und auch nach vielen Jahren ist man mit den Staffelkollegen im regen Kontakt.

Veränderung begründete sich aus der Armeezeit, dem folgenden Studium, dem Beruf und der Familie. Leichtathletik war auch im ASV (Armeesportverein) im gelben Hemd und roter Turnhose möglich. Fit gehalten wurde ich fünf Minuten nach dem Wecken beim werktäglichen Frühsport. Tagweise 3.000 m oder Krafttraining im Wechsel erzeugt Willensstärke und auch im Biologiestudium gab es noch Sport als Pflichtstunden.

Heute, im Alter von 55 noch eine „Silberne“ für 25 Jahre Ehe. Meine Frau, stets unterstützend an der Seite, und ich blicken gemeinsam auf die Entwicklung der vier erwachsenen Kinder zurück. In der Arbeit als Wissenschaftler meisterte ich berufliche Herausforderungen und erarbeitete mir internationale Reputation. Mehr als 100 nationale Zeitschriftenartikel und Buchbeiträge sind erschienen. Genug für diesen Lebensabschnitt.

Die Begeisterung für die Leichtathletik entwickelte sich auch dank des Klimperns der Medaillen im Schrank, ebenfalls bei den eigenen Kindern. Und da war er wieder, der Geruch von Tartan auf dem Sportplatz beim Abholen der Kinder vom Training in Sanitz. Ab 35 darf man als Senior starten, entsprechend dem Alter in Klassen, die jeweils 5 Jahre umfassen. Und nun gab es nur noch selten Asche auf den Bahnen, überall in den Stadien duftete es nach Tartan. Einige Bestleistungen stehen nun in den Landeslisten und auch wenn die Höhen, Weiten und Zeiten der Jugend unerreicht bleiben, das begeisternde Gefühl ist aufgelebt.

Das Engagement schlägt sich zusätzlich nieder nach den Ausbildungen zum Kampfrichter und zum Trainer. Aus der ehrenamtlichen Zeit als Seniorenwart im LVMV resultieren zahlreiche Erfahrungen in der Verbandsarbeit und Kontakte zum DLV. Als Sportler und Trainer habe ich bei den Wettkämpfen in vielen Stadien immer wieder die Begeisterung der sportlich Aktiven gespürt und die persönliche Unterstützung bei den Begleitpersonen wahrgenommen.

Eine Leistungsspitze erwächst aus der Masse. Eine breite Basis ist der Grundstein für Spitzensport in M-V. Die Leichtathletik wird sich immer in Zeiten, Weiten und Höhen messen. Die Aufgabe muss es sein, jedem Interessierten seinen Wettkampf anzubieten, auf dem das Erlebte als Erinnerung abgespeichert wird auf eine Weise andauernd bis ins hohe Alter.

Wertschätzung in Form von Urkunden, Medaillen oder Präsenten unterstützt Erinnerungen. Der Wert einer Auszeichnung, errungen beim Sportfest, der Landes- oder nationalen Meisterschaft darf nicht abgrenzen. Ein Dank aus dem Starterfeld an die Kampfrichter oder Veranstalter ist Anerkennung für die Arbeit im Umfeld. Die Beachtung des Siegers für die Unterlegenen zeugt von Respekt und hilfreiche Tipps erhöhen das Leistungspotenzial aller Sportbegeisterten.

In den Vereinen des LVMV findet die Sportbewegung statt. Leichtathletik ist nicht nur auf Stadien begrenzt. Leichtathletik ist mehr als der individuelle Sport. Leichtathletik erzeugt ein Wir-Gefühl. Wir im LVMV gehören zusammen.

Dr. Ralf Bochert
Geschäftsführer LVMV

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Kurzportait

Name: Dr. Ralf Bochert
Geburtsjahr: 1967
Familie: Verheiratet, 4 Kinder, 1 Enkelkind

Beruf: Diplom-Biologe mit Promotion im Fach Ökologie und Diplom-Umweltwissenschaftler
Leichtathletik: in der Jugend bei Lok Waren, in der Armee beim ASV, als Senior beim LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz
Verbandsarbeit: erweiterter Vorstand LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz, Trainer-C-Leichtathletik
Trainer „Sprintteam Küste“ mit Teilnahme DM Jugend, DM-Halle, NDM
Seniorenwart LVMV (2011-2014)
Kampfrichter LVMV

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