Claudine Vita schaut mit viel Optimismus nach Tokio

Schaut optimistisch nach Tokio: MV-Olympiahoffnung Claudine Vita vom SC Neubrandenburg. (Foto: F. Benischke)

Auch wenn Claudine Vita derzeit Corona-bedingt nicht täglich für sportliche Schlagzeilen sorgt, hinter den Kulissen kommt die Neubrandenburger Diskuswerferin täglich ihrem Traum – den Olympischen Spielen Ende Juli/Anfang August in Tokio – ein Stück näher.

Mit ihren Trainern Astrid Kumbernuss und Dieter Kollark feilt sie im heimischen Jahnsportforum täglich hart an ihrer Form, mit der deutschen Diskuselite der Frauen weilte sie in den vergangenen Wochen mehrfach im Trainingszentrum in Kienbaum. Dort machte sie im Februar eine eisige Erfahrung. Bei zweistelligen Minustemperaturen gewann sie einen internen Wettkampf mit 59,74 Metern vor Shanice Craft (MTG Mannheim/59,62) und Marike Steinacker (TSV Bayer Leverkusen/58,59), mit der sie am Bundesstützpunkt in Neubrandenburg gemeinsam trainiert.

„Das mit der Kälte war schon sehr speziell“, erinnert sich Vita, die bewies, dass sie auch mit extremen Situationen zurechtkommt. Das kühle Intermezzo ist jedoch inzwischen Geschichte. „Jetzt wird’s langsam ernst“, weiß die 24-Jährige mit Blick auf den April, in dem es drei wichtige Qualifikationswettkämpfe für Olympia geben wird – in Halle/Saale, in Schönebeck und zum Abschluss am 21. April das Abendsportfest im heimischen Neubrandenburg. Die endgütige Entscheidung, welches Trio die deutschen Farben im Diskusring in Tokio vertreten wird, fällt dann nach den deutschen Meisterschaften am 5. und 6. Juni in Braunschweig.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Claudine Vita am 31. Juli (Vorkampf) und hoffentlich auch am 2. August (Finale) in der japanischen Metropole im Diskusring stehen wird, ist hoch. Die zweifache Nachwuchs-Europameisterin (2015 und 2017) und EM-Vierte von 2018 hat wie Nadine Müller (Halle/Saale) und Kristin Pudenz (Potsdam) die Olympianorm von 63,50 Metern bereits 2019 geschafft. Damals steigerte sie ihre Bestleistung sogar auf 66,64 Meter – Weltklasse. Weil die Saison 2020 weitgehend ausfiel, erkennt der Verband die Norm auch für 2021 an.

So wundert es nicht, dass die mittlerweile ohnehin mit viel Selbstbewusstsein ausgestattete Athletin die Mission Olympia mit einer Portion Vorfreude sieht, auch wenn sie glaubt, dass „wir uns aufgrund von Corona wohl von ,normalen‘ Spielen verabschieden müssen“. Dennoch hoffe sie, dass die Wettbewerbe nicht vor komplett leeren Rängen ausgetragen werden. „Das wäre wirklich jammerschade und im Zusammenhang mit dem Begriff Olympia auch kaum vermittelbar.“

Die aktuellen Corona-Zahlen in Japan machen aber Hoffnung – und es sind ja auch noch rund viereinhalb Monate bis zur Eröffnung der Spiele am 23. Juli. Für Claudine Vita geht es bis dahin unter anderem noch in ein Trainingslager auf Zypern. Und wenn in diesem Jahr tatsächlich wider Erwarten alles schieflaufen sollte, hat sie einen ganz besonderen persönlichen Trost: „Mit 24 bin ich ja noch jung. Wenn ich gesund bleibe, sind die Olympischen Spiele 2024 und 2028 für mich auch noch ein Ziel.“

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