Acht Kampfrichter aus M-V beim ISTAF im Berliner Olympiastadion

Von Sven Möller

Kampfrichter beim ISTAF (v.l.n.r.): vorne: Nele Heiden, Guido Mussehl, Paul Nedoma, Tony Wandt; hinten: Sven Möller, Robin Tessmer, Bernd Raubold, Marcel Bergholz

Für insgesamt acht Kampfrichter aus Grimmen, Greifswald und Neustrelitz hieß es am Sonntag früh aufstehen, denn um spätestens 10:30 Uhr galt es vor Ort zu sein. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt war das Berliner Olympiastadion in Sicht und die Vorfreude hoch. An diesem Tag sollen im Innenraum rund 60 ehrenamtliche Kampfrichter aus Berlin, Brandenburg und eben Mecklenburg-Vorpommern den Athleten einen erfolgreichen Wettkampf ermöglichen. Nach der Einkleidung folgte die Kampfrichterbesprechung auf der Marathontreppe. Unmittelbar danach besichtigten die Kampfgerichte die Anlagen und führten eine Teambesprechung durch, in der auch alle Mitarbeiter über die Sicherheitsbestimmungen belehrt wurden. Dies ist gerade bei den Wurfdisziplinen nicht zu vernachlässigen. Als erste Athleten betraten dann die kleinen Stars, die Grundschulkinder, unter Beifall das Olympiastadion, um die schnellste 16x50 Meter Staffel zu ermitteln. Direkt im Anschluss begannen die technischen Wettbewerbe der Profis.

Im Para-Kugelstoßen und Speerwurf sorgten Marcel Bergholz als Obmann und Tony Wandt als Athletenbetreuerin für regelgerechte Wettkämpfe. Einen 90 Meter-Wurf von Johannes Vetter sahen die Leichtathletik-Fans leider auch beim ISTAF nicht und mussten sich mit 88,76 Meter zufriedengeben. Dennoch eine würdige Weite für den Weltmeister aus 2017 und dem WM-Dritten von 2019.

Im Diskuswurf der Frauen bezeugten Guido Mussehl, Sven Möller und Nele Heiden als Schiedsrichter, Obmann und Kampfrichterin die Weite von 71,16 Metern der Olympiasiegerin Valarie Allman (USA). Dies ist Meetingrekord, persönliche Bestleistung und sogar ein neuer Rekord des nordamerikanischen, mittelamerikanischen und karibischen Leichtathletikverbandes. Allman besticht darüber hinaus durch ihr lockeres, aber fokussiertes Auftreten und ihre Wurftechnik. Platz zwei sicherte sich mit Kristin Pudenz mit guten 64,52 Metern. Die in Neubrandenburg trainierende Marike Steinacker errang mit 61,29 Metern Platz vier.

Im Stabhochsprung durfte Paul Nedoma als Kampfrichter das amerikanische Triell ganz nah an der Matte beobachten. Sam Kendricks krönte sich mit 5,91 Metern zum ISTAF-Champion. Mit gleicher Höhe, aber mit einem Patzer im ersten Versuch, folgte Christopher Nielsen. Mit 5,81 Metern belegt KC Lightfoot den dritten Platz.

Teil der Lauf-Kampfgerichte waren als Obleute Bahn und Ziel Robin Tessmer und Bernd Raubold. Nach Abschluss des Diskus-Wettkampfes unterstützen Nele Heiden und Sven Möller das Bahn- und Zielkampfgericht. Als Hürdenrichter beobachteten sie den 400m-Hürdenlauf mit Weltrekordhalter Karsten Warholm (Norwegen), sowie als Bahnrichter die 100m flach und Hürden. Bei den 3000m Hindernislauf mit Gesa Felicitas Krause läuteten sie die letzte Runde ein und erfassten als Zielrichter die Einlaufreihenfolge.
Nachdem der letzte Sieger feststand, ging es dann durch das Marathontor wieder zurück in den Aufenthaltsraum und zeitnah in Richtung Heimat. Während der Rückfahrt wurde gefachsimpelt, der Tag ausgewertet und ein Resümee gezogen – es war ein unvergessliches Erlebnis. Gerade, aber nicht nur, für die Kampfrichter, deren erster „großer“ Wettkampf das ISTAF 2021 war. Auch der letzte Kampfrichter war nach dem langen und anstrengenden Tag kurz vor Mitternacht wieder zu Hause.

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